Niederberger im Interview über „La Dolce Minga“
Montag, 19. Dezember 2022 | DEL: Nationalspieler Niederberger vom EHC Red Bull München im Interview
Niederberger im Interview über „La Dolce Minga“„München hat ein gewisses mediterranes Flair“ // INTERVIEWMathias Niederberger strahlt nicht nur auf dem Eis eine große Gelassenheit aus. Italienische DNA eben.
Auch beim Sieg gegen Bietigheim am vergangenen Sonntag war unser Goalie wieder eine der entscheidenden Komponenten für den Erfolg. In dieser Saison stand er 17-mal für die Red Bulls zwischen den Pfosten, lediglich in einer Partie hieß der Sieger am Ende nicht Red Bull München.
Seinen Gegentorschnitt von 2,06 kann in der PENNY DEL aktuell nur ein Torhüter mit mindestens fünf Einsätzen toppen – und zwar Ingolstadts Keeper Michael Garteig (2,02). Im Interview lernen wir unsere Nummer 35 privat näher kennen. Er spricht über Traditionen, Heimatgefühle und die Rugby-Spielerin seiner Träume.
Mathias, auf der Rückseite deiner Maske befinden sich die deutsche, italienische und sardische Flagge. Was bedeutet Heimat für dich?
Niederberger: „Heimat ist für mich persönlich kein spezieller Ort. Es geht mir darum, meine Familie und engsten Freunde in der Nähe zu haben. Sie geben mir unglaublich viel Kraft und sind ein verlässlicher Rückhalt.“
Dein Vater Andreas stammt aus Bad Tölz, deine Mutter wurde in Italien geboren. Wie viel Italiener steckt in dir?
„Ich spreche fließend italienisch. Meiner Mutter war es sehr wichtig, dass wir zweisprachig aufwachsen. Grundsätzlich ist es fifty-fifty, es gibt aber natürlich Situationen, in denen das Verhältnis schwankt. Wenn ich zum Beispiel in Tracht auf dem Oktoberfest unterwegs bin, sind 90 Prozent in mir deutsch (lacht).“
Wie macht sich die doppelte Staatsbürgerschaft in deinen Charaktereigenschaften bemerkbar?
„Der Italiener in mir kommt durch die Gelassenheit sowie die Liebe zum Detail und gutem Essen zur Geltung. Der Deutsche zeigt sich vor allem in meiner Disziplin und Geradlinigkeit.“
Du stammst gebürtig aus Düsseldorf. Wohin führen deine italienischen Wurzeln?
„Der italienische Teil meiner Familie lebt in Legnano. Das ist eine Kleinstadt in der Provinz von Mailand. Wir stehen in ständigem Kontakt und sehen uns auch regelmäßig. Kürzlich war meine Cousine mit ihrem Freund in München zu Besuch.“
Und wann bist du das letzte Mal dort gewesen? Was macht diesen Ort so besonders?
„Das war irgendwann im Sommer. Ich verbringe gerne Zeit am Lago Maggiore oder am Lago di Como. Gelegentlich fahre ich auch mal nach Mailand rein, ich fühle mich aber extrem wohl in unserer Kleinstadt. Es gibt viele Parks, Cafés und ein schönes Zentrum.“
Ist das deine Definition vom so oft zitierten „Dolce Vita“?
„Das trifft es schon ziemlich gut. Irgendwo in einem Café oder am Strand sitzen und die Seele baumeln lassen, sich mit Freunden unterhalten oder einfach mit der Familie am Esstisch sitzen und Quatsch machen. Das ist für mich La Dolce Vita.“
Zum Genießen: Niederberger macht sich gaaanz lang
// IN-GAME-VIDEO
Wie sieht es mit „La Dolce Minga“ aus?
„München hat schon ein gewisses mediterranes Flair. Es gibt wahnsinnig viele Italiener hier und vieles findet draußen unter freiem Himmel statt. Gerade im Sommer ist das richtig schön. Meine Freundin Laryssa und ich haben das bislang sehr genossen.“
Deine Halbschwester Zoe ist im September mit der Influencerin „how2shirli“ bei einem Heimspiel gewesen. Dabei ist auch ein ziemlich witziges Video entstanden. Ist sowas wie TikTok deine Welt?
„Das Video habe ich natürlich gesehen (lacht). Ich finde es echt cool, dass sie da war und ein bisschen Werbung für unseren Sport gemacht hat. TikTok ist aber so ganz und gar nicht meine Welt. Grundsätzlich finde ich Social Media aber wichtig, insbesondere um mit Freunden in Kontakt zu bleiben und zu verfolgen, was gerade so in ihrem Leben passiert. Das ist sonst gar nicht mal so einfach, denn durch das Eishockey lernt man Menschen auf der ganzen Welt kennen.“
Unter den 71 Beiträgen auf deinem Instagram-Kanal gibt es ein episches Schwarz-Weiß-Foto. Darauf zu sehen sind vier Jungs mit Inlinern und Schläger, die sich auf dem Bordstein eine kleine Pause gönnen. Was ist die Geschichte dahinter?
„Das ist tatsächlich eins meiner Lieblingsfotos und eine der schönsten Erinnerungen überhaupt. Darauf sind meine beiden Brüder und mein Cousin zu sehen. Wir haben in unserer Kindheit öfter mal Inline-Hockey auf dem Supermarktplatz in Legnano gespielt. Mein Onkel hat uns damals immer mitgenommen. Er ist ein sehr kreativer Typ und hat diesen unvergesslichen Moment eingefangen. Das Foto hängt auch eingerahmt in meinem Elternhaus.“
Du bist im Sommer gemeinsam mit deiner Freundin nach München gekommen. Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?
„Laryssa hat früher Rugby gespielt und sich dann verletzt. Während ihres Studiums hat sie beim Olympia-Stützpunkt in Köln ausgeholfen. Dort fanden die Leistungstests der deutschen Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele 2018 statt. Unsere Tests wurden vom Lauftrainer ihres Rugby-Teams durchgeführt – und Laryssa war vor Ort, um die Ergebnisse zu notieren. Ich habe sie auf ihre Knieschiene angesprochen und wir haben uns auf Anhieb super verstanden. Dann hat sich das peu à peu entwickelt.“
Rugby und Eishockey sind bekanntlich beides keine knochenschonenden Sportarten. Gab es bei euch schon mal die Diskussion, welcher Sport der härtere ist?
„Nein (lacht). Ich denke, dass sich Eishockey und Rugby von der Intensität her nicht viel nehmen. Allerdings hast du beim Rugby natürlich nicht ganz so viel Ausrüstung an (lacht). Wenn du da getackelt wirst […] Da habe ich schon Respekt vor.“
Uns ist zu Ohren gekommen, dass deine Freundin auch zwei Staatsbürgerschaften besitzt…
„Sie ist in Deutschland geboren worden, hat aber einen US-amerikanischen Vater. Deshalb besitzt sie auch den amerikanischen Pass und hat Familie in den USA. Jetzt haben wir eine sehr interessante Familienkonstellation (lacht).“
Deutschland, Italien und die Vereinigten Staaten. Drei Nationen mit sehr unterschiedlichen Kulturen und Bräuchen. Auch, was Weihnachten betrifft.
„Wir nehmen alles an Traditionen mit. Das ist überragend, ich liebe das. Feiertage, speziell jetzt Weihnachten, sind genau mein Ding. Einfach mit den Liebsten am Tisch sitzen, gut essen und ein bisschen schnacken.“
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