„Meine Erwartungen an mich sind ziemlich hoch“
Dienstag, 06. Mai 2025 | EHC Red Bull München: Neuzugang Phillip Sinn im Interview
„Meine Erwartungen an mich sind ziemlich hoch“Neuzugang Phillip Sinn im Interview// INTERVIEWSeit kurzem steht fest: Neuzugang Phillip Sinn trifft in München wieder auf seinen letzten Trainer. Im Interview spricht der Verteidiger über die Arbeit mit Headcoach Oliver David, sein Nationalmannschaft-Debüt und seine Ambitionen für die kommende Saison.
Servus Phillip, erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Meistertitel mit Salzburg. Nach zwei Jahren verschlägt es dich nun wieder zurück nach München. Was geht gerade in dir vor?
Phillip Sinn: „Danke für die Glückwünsche. Als ich etwa 14, 15 Jahre alt war und Teil der Red Bull Eishockey Akademie wurde, war es mein großes Ziel, irgendwann einmal nach München zu gehen. Ich glaube, ich wäre als Spieler nicht an dem Punkt, an dem ich jetzt bin, wenn ich damals nicht in die Akademie gegangen wäre. Die technische und spielerische Ausbildung mit allem Drum und Dran wurde mir dort beigebracht. München war das, worauf ich dort hingearbeitet habe. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt bei den Red Bulls spielen und mein Können in der neuen Arena beweisen darf.“
Vor zwei Jahren standest du bereits zweimal für unsere Red Bulls in der PENNY DEL auf dem Eis. Wie denkst du an die Zeit zurück?
Sinn: „Es war eine sehr coole Erfahrung für mich. Ich habe morgens in der Schule den Anruf bekommen, dass ich abends für einen verletzten Spieler einspringen darf. Es war ein Derby gegen Straubing, das wir in ausverkaufter Halle gewonnen haben. Das war natürlich ein unglaubliches Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.“
Phillip Sinn EHC-Trikot
In der kommenden Saison triffst du auf ein paar alte Kollegen aus Salzburg. Freust du dich, schon ein paar Spieler im neuen Team zu kennen?
Sinn: „Mit Philipp Krening habe ich die letzten zehn Jahre zusammengespielt. Dass wir jetzt zusammen zu Red Bull München gehen, ist unglaublich cool. Ryan Murphy ist ein toller Typ und ein großartiger Mannschaftskollege. Luis Schinko und Fabio Wagner habe ich kürzlich im Rahmen der WM-Vorbereitung der Nationalmannschaft kennengelernt, das sind absolute Top-Spieler. Vor allem von Fabio, der wie ich Verteidiger ist, kann ich mir noch einiges abschauen. Aber natürlich freue ich mich auf das gesamte Team.“
Oliver David ist neuer Trainer in München. Du hast bereits die letzten zwei Jahre unter ihm gespielt. Wie ist deine Beziehung zu ihm und was schätzt du an der Zusammenarbeit?
Sinn: „Oliver und ich haben eine sehr gute Beziehung. Er hat mich damals in die Profi-Mannschaft geholt und mir sowohl Vertrauen als auch Eiszeit gegeben, wofür ich ihm extrem dankbar bin. Er ist ein sehr ehrlicher und transparenter Typ, immer freundlich und positiv. Aus diesem Grund denke ich, dass eine gute Stimmung herrschen wird, die der gesamten Mannschaft und Organisation guttun wird. Er ist definitiv ein Gewinn für Red Bull München.“
Er hat im Interview bereits über seine Spielphilosophie gesprochen, in der er eine klare Vision zum Ausdruck gebracht hat. Kannst du uns dazu mehr sagen und was denkst du, wie diese Philosophie in der kommenden Saison umsetzbar ist?
Sinn: „Seine Spielphilosophie ist eher offensiv ausgerichtet. Er lässt im klassischen Red Bulls Stil spielen, also sehr aggressiv und schnell nach vorne. Das gefällt mir persönlich sehr, da ich selbst versuche, so weit wie möglich nach vorne zu gehen. Das Beispiel Salzburg zeigt, dass seine Spielweise gut funktioniert, wenn die ganze Mannschaft dahintersteht. Wenn wir als das Team genau das in der nächsten Saison verinnerlichen, bin ich davon überzeugt, dass wir damit Erfolg haben werden.“
Kurzer Schwenk zur Nationalmannschaft: Du bist in den beiden Testspielen gegen Österreich für die DEB-Auswahl aufgelaufen und hast die zwischenzeitliche 3:0-Führung im zweiten Duell aufgelegt. Wie war die Erfahrung für dich?
Sinn: „Ich habe nach der abgelaufenen Saison gehofft, dass ich dabei bin, aber nicht unbedingt damit gerechnet. Dementsprechend war ich total glücklich, als ich den Anruf bekommen habe. Mit den Spielern zusammenzuspielen, die ich seit klein auf im Fernsehen verfolgt habe, war ein besonderes Erlebnis. Dann auch noch die beiden Spiele gegen Österreich, wo ich auf viele meiner Ex-Kollegen getroffen bin… ein besseres Debüt hätte ich mir nicht vorstellen können.“
Phillip Sinn Natio-Trikot
Wenn du über Vorbilder in der Nationalmannschafts sprichst, wer kommt dir da als erstes in den Sinn?
Sinn: „Ganz klar Patrick Hager. Wenn ich an die Weltmeisterschaften zurückdenke, die ich als Kind verfolgt habe, war er gefühlt immer schon dabei (lacht). Dass er bis heute auf Top-Niveau spielt, ist bemerkenswert. Ich kann es kaum erwarten, in Zukunft sein Teamkollege zu sein und von ihm zu lernen.“
Was sind deine Erwartungen an die neue Saison - sowohl für dich persönlich als auch für die Mannschaft? Wie verbringst du deine Zeit bis dahin?
Sinn: „Meine Erwartungen an mich selbst sind ziemlich hoch. Ich möchte Stammspieler sein und der Mannschaft helfen. Es ist mir wichtig, nicht nur als U23-Spieler gesehen zu werden, der dabei ist, weil er dabei sein muss. Ich will die Meisterschaft gewinnen und ich denke, mit dem Kader und mit den Voraussetzungen ist das definitiv möglich. Bis dahin werde ich den Sommer in München verbringen, die Stadt erkunden und hart trainieren.“
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