„Erfolg steht auf meiner Liste ganz oben“
Mittwoch, 04. Juni 2025 | EHC Red Bull München-Neuzugang Ryan Murphy im Interview
„Erfolg steht auf meiner Liste ganz oben“Neuzugang Ryan Murphy im Interview// INTERVIEWMitte April wechselte Verteidiger Ryan Murphy als frischgebackener Meister von Salzburg nach München. Im Interview spricht der 32-Jährige über seinen Sommer, seine Spielweise und warum er unbedingt in unserer Organisation bleiben wollte.
Servus Ryan, wo erreichen wir dich gerade?
Ryan Murphy: „Ich bin gerade in Uxbridge, etwa 40 Minuten von Toronto entfernt. Vor fünf, sechs Jahren sind wir dorthin gezogen. Aufgewachsen sind meine Familie und ich aber in Aurora (Anm. d. Red.: ebenfalls in der Nähe von Toronto).“
Wie sieht bislang dein Sommer aus?
Murphy: „Es läuft ganz gut (lacht). Ich habe ein paar meiner Freunde hier und es gibt einige tolle Golfkurse und Mountainbike-Strecken. Außerdem wirbelt mein kleiner Sohn Mason die ganze Zeit um mich herum. Bald bekommt er auch einen kleinen Bruder, voraussichtlich im Oktober. Vor drei Wochen sind wir zudem noch umgezogen. Es ist also ziemlich viel los, aber es macht Spaß.“
Du hast die Golfkurse erwähnt. Bist du dort häufiger zu finden?
Murphy: „Ja, ich bin ein leidenschaftlicher Golfer. Ich bin einfach ein Typ, der den Wettbewerb liebt. Und beim Golf kann ich mich mit jemandem messen. Ich versuche, wirklich gut zu sein. Und wenn ich mal ein paar Stunden für mich brauche, dann lässt mich meine Frau Alisha auch in Ruhe spielen.“
Ryan Murphy
Noch öfter standest du in deinem Leben aber auf dem Eis. Und da du in Aurora geboren wurdest, hast du sicherlich eine Verbindung zu den Toronto Maple Leafs.
Murphy: „Ich bin zwar kein riesiger Fan, aber ich würde sie wählen, ja. Ihr ehemaliger Verteidiger Bryan McCabe war außerdem schon immer mein großes Vorbild. Ich mochte seine Spielweise.“
Du selber hast auch 176 NHL-Partien absolviert. Kannst du dich noch an dein erstes Spiel für die Carolina Hurricanes im Februar 2013 erinnern?
Murphy: „Ich habe zu der Zeit für die Kitchener Rangers in der Jugend gespielt und saß gerade im Bus auf der Fahrt zu einem weit entfernten Auswärtsspiel. Dann hielt der Bus an und mein Trainer rief mich nach vorne. Er sagte mir, dass ich nach Carolina fliegen und gegen die Winnipeg Jets mein erstes NHL-Spiel bestreiten werde. Und das habe ich dann auch getan. Es war also eine ziemlich coole Story.“
Genauso verrückt war auch dein Premierentor in der NHL rund acht Monate später…
Murphy: „In der Tat, denn das war ausgerechnet in Toronto! Also bei den Maple Leafs und damit dem Team, mit dem ich aufgewachsen bin. Abgesehen von dem Moment, als mein Sohn geboren wurde, war das eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben. Hinzu kommt, dass in diesem Spiel auch noch Josh Leivo sein erstes NHL-Tor erzielt hat. Er spielte für Toronto und ist bis heute einer meiner besten Freunde. Der Sport schreibt manchmal verrückte Geschichten (lacht).
Schauen wir auf die Gegenwart und Zukunft. Mit deinem Wechsel von Salzburg nach München bleibst du der Organisation der Red Bulls erhalten. War dies ein ausschlaggebender Punkt für dich?
Murphy: „Ja, das hat für mich eine Rolle gespielt. Ich hatte eine unglaubliche Zeit in Salzburg, aber es war an der Zeit für eine neue Herausforderung. Viele Teams aus ganz Europa hatten Interesse an mir. Aber ich fühle mich einfach sehr wohl, ein Teil der Red Bulls zu sein. Es ist eine Organisation, die sich um ihre Spieler kümmert und ein Ort, der sich wie Zuhause anfühlt. Und danach habe ich meine ganze Karriere gesucht. Das Spielsystem passt außerdem perfekt zu meiner Spielweise. Unser Sport macht so viel mehr Spaß, wenn du in einem tollen Team erfolgreich bist. Und Erfolg steht auch auf meiner Liste ganz oben.
Ryan Murphy
Wie sieht denn deine Spielweise genau aus, wie würdest du dich als Verteidiger beschreiben?
Murphy: „Als ich noch jünger war, hat man mir einen Titel aufgedrückt. Und zwar den eines Verteidigers, der offensiv immer hohes Risiko geht. Es hat mich viele Jahre gekostet, den Leuten zu beweisen, dass sie falsch liegen. Ich habe viel Zeit damit verbracht, auch die Abwehrarbeit zu lernen und mich dort zu verbessern. Heute bin ich ein kompletter Verteidiger.“
Dein Spiel hat sich also im Laufe der Jahre verändert.
Murphy: „Irgendwann war ich in der Lage, beides zu kombinieren. Die Arbeit in der eigenen Zone und mein Offensivspiel, das mich dahin gebracht hat, wo ich heute bin. Ich bin aber genauso stolz darauf, in Unterzahl zu spielen oder Schüsse zu blocken. Ich will meinen Teil zum Teamerfolg beitragen. Am Ende des Tages liebe ich einfach Eishockey. Es ist das beste Spiel der Welt.“
Unseren neuen Trainer Oliver David kennst du bereits aus Salzburg. Wie würdest du ihn beschreiben?
Murphy: „Ich denke, dass er ein sehr moderner Trainer ist. Er weiß sehr viel über das Spiel und er ist extrem menschlich. Wenn du einen harten Tag hast oder dich Dinge beschäftigen, die dich von deinem Job ablenken können, bringt er dich wieder runter. Darin ist er unglaublich. Ich bin mir sicher, dass wir hier etwas Großartiges aufbauen werden.“
Kennst du schon ein paar weitere Jungs aus unserer Mannschaft? Abgesehen von Philipp Krening und Phillip Sinn, deinen früheren Teamkollegen aus Salzburg.
Murphy: „Da gibt es einige. Gegen Chris DeSousa habe ich in der Jugend gespielt. Tobi Rieder war einer meiner engsten Freunde in Kitchener. Jetzt spielen wir wieder zusammen, das ist klasse. Und mit Taro Hirose war ich zusammen in Grand Rapids. Es ist schön, ihn wieder dabei zu haben.“
Zum Abschluss: Was weißt du schon über deine neue Heimat?
Murphy: „Ich kenne bis jetzt nur das, was mir einige Leute erzählt haben. Und die sind jetzt ein bisschen eifersüchtig, dass ich in München spiele (lacht). Immerhin war ich mit Salzburg vor zwei Jahren schon mal auf dem Oktoberfest. Sonst habe ich aber noch nicht viel gesehen, ich bin sehr gespannt. Ich weiß aber, dass die Stadt wunderschön ist.
Und was denkst du über den SAP Garden?
Murphy: „Ein unglaubliches Stadion. Ich freue mich riesig darauf, vor tausenden Fans wieder in einer großen Arena, wie in der NHL, auflaufen zu dürfen.“
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