
Dienstag, 30. September 2025 |
EHC Red Bull München: „Wer bist denn du?“ mit Ville Pokka - Spielerporträt
Er kam, sah und war gleich mittendrin im Rampenlicht: Nach nur einer Trainingseinheit mit den Red Bulls legte Ville Pokka in seinem ersten Einsatz im Münchner Trikot am 1. DEL-Spieltag der laufenden Saison bei den Kölner Haien sofort zwei Tore auf – und zwar im Schnelldurchgang, denn zwischen beiden Assists lagen dabei weniger als fünf Minuten. So wurde Pokka auf Anhieb zu einem der Matchwinner beim 4:2-Erfolg in der Domstadt.
Highlights: Kölner Haie vs. EHC Red Bull München (12.09.2025)
// DEL - HIGHLIGHTS
„Es fällt mir nicht schwer, mich anzupassen“, verriet der Finne. „Ich bin ein smarter Spieler und denke nicht darüber nach. Es ist nur Eishockey, egal wo man hinkommt. Ich wollte einfach Spaß haben und das erste Spiel genießen“, sagte er rückblickend. Inzwischen hat Pokka sogar auch schon sein Premierentor für uns erzielt.
Der 31-Jährige traf beim 6:3-Derbysieg gegen die Augsburger Panther. „Ich denke, dass ich ein kompletter Verteidiger bin, der im Powerplay und in Unterzahl spielen kann“, beschreibt er sich selbst. Davon konnten sich die Münchner Fans schon überzeugen.
4:1 | Torpremiere für Ville Pokka nur 14 Sekunden später
// IN-GAME-VIDEO
Profi in sechs Top-Ligen
Insgesamt verbuchte der Rechtsschütze, der den ehemaligen finnischen NHL-Verteidiger Teppo Numminen als sein Vorbild nennt, nun in sechs Profiligen mindestens einen Scorerpunkt. Denn Pokka war im Laufe seiner Karriere bereits in der nordamerikanischen AHL sowie in den höchsten Spielklassen in Finnland, Russland, Schweden und der Schweiz aktiv.
Die Entscheidung, im September dieses Jahres nach München und damit in die PENNY DEL zu kommen, sei eine leichte gewesen. „Ich habe mit Christian Winkler und Oliver David über meine Rolle in der Mannschaft gesprochen und darüber, was die Red Bulls vorhaben. Und natürlich ist der SAP Garden unglaublich“, schwärmte er. „Ich will ein wichtiger Teil des Teams werden und viel spielen“, lautet seine Zielsetzung.
Zwei Meistertitel, Weltmeister und Olympiasieger
Und wie man Titel gewinnt, weiß Pokka darüber hinaus nur allzu gut. Denn der Defensivspieler gewann national 2014 schon die finnische Meisterschaft mit Oulun Kärpät sowie 2021 den Gagarin-Cup in der russischen KHL mit Avangard Omsk. „Das war der erste Titel für diese Stadt, wir hatten eine gute und lautstarke Fanbase. Mir hat es gefallen, dort zu spielen“, so Pokka über seine Zeit in Russland.
Episode 11 - „Wer bist denn du?“ mit Ville Pokka
// PORTRÄT
Auf internationaler Ebene hat unser Neuzugang bereits die zwei wichtigsten Pokale überhaupt im Trophäenschrank stehen. Im Februar 2022 wurde Pokka Olympiasieger mit Finnland, im Finale beim 2:1-Erfolg gegen Russland traf er sogar zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Nur drei Monate später legte er noch den WM-Titel in seinem Heimatland in Tampere nach.
„Das war wahrscheinlich der schönste Moment in meiner bisherigen Karriere, vor all den Fans und meiner Familie. Die ganze Stadt ist durchgedreht. Die Olympischen Spiele zu gewinnen war auch sehr cool, aber es waren leider kaum Fans da“, erinnert er sich. Denn aufgrund der Corona-Pandemie waren damals nur einheimische Zuschauer zugelassen.
Pokka dicht an der NHL
Mit dem Stanley Cup in der NHL hingegen hat es in seiner Karriere nicht geklappt. Dabei wurde Pokka 2012 in der zweiten Runde von den New York Islanders gedraftet. Er erinnert sich: „Das war ein sehr besonderer Moment, ich war damals mit meiner Familie zusammen in Pittsburgh (Ort des Drafts). Es war einfach eine große Show und ist spannend für jeden jungen Spieler“, blickt er zurück.
Doch trotz starker Statistiken in der AHL, so brachte es der Abwehrspieler für die Rockford IceHogs und die Belleville Senators in vier Spielzeiten auf 142 Scorerpunkte, erfüllte sich der Traum von einem NHL-Einsatz nicht. „Ich durfte drei- oder viermal das Warm-up mitmachen, aber leider nie spielen. Aber ich habe alles getan, was ich konnte“, sagt unsere neue Nummer 22. „Natürlich war die NHL das große Ziel. Aber ich bin trotzdem glücklich mit meiner Karriere“, betont er. Und dies völlig zurecht.

„Das beste Talent ist das Talent, hart zu arbeiten“
Die Anfänge seines Weges bis heute verdankt Pokka seinem Vater und seinem Bruder, die ebenfalls Eishockey gespielt haben. „Ich denke, dass ich deshalb auch zu diesem Sport gekommen bin“, bestätigt er. „Ich habe früher auch Football und Bandy gespielt, aber Eishockey war immer die wichtigste Sportart für mich.“ Was zunächst als Hobby zum Spaß begann, rückte im Laufe der Jahre immer mehr in den Fokus. „Als ich älter wurde, habe ich das Spiel ernster genommen. Ich wollte Profi werden“, erzählt Pokka.
Um dies zu schaffen, hat er offensichtlich das perfekte Rezept gefunden. „Wenn man jünger ist, braucht man Talent. Aber wenn man erwachsen wird, benötigt man den Willen. Man muss hart arbeiten und immer versuchen, besser zu werden.“ Die Zauberformel lautet also: „Das beste Talent ist das Talent, hart zu arbeiten“, fasst er zusammen.
Steht Pokka nicht gerade auf dem Eis, spielt er gerne Golf, sofern es die Zeit zulässt. „Ansonsten verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie und Verlobten, wir gehen gerne mit unserem Hund spazieren“, verrät er. Dafür gibt es in München natürlich genügend Möglichkeiten. Etwa im Olympiapark, der neuen Heimat des finnischen Trophäenjägers.

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