Zwischen Genie und Scharfsinn: McKiernan im persönlichen Interview
Dienstag, 28. März 2023 | EHC Red Bull München Interview: Ryan McKiernan ganz privat
Zwischen Genie und Scharfsinn: McKiernan im persönlichen Interview// INTERVIEWChampions-League-Sieger, deutscher und österreichischer Meister: In Ryan McKiernan steckt viel mehr als nur ein körperbetonter Abwehrspieler. Der 33-Jährige ist ein wahres Mentalitätsmonster. Es lässt sich sagen, dass er für die Playoffs gemacht ist.
20 Playoff-Spiele absolvierte McKiernan bislang in der DEL, dabei erzielte er 18 Scorerpunkte (9 Tore, 9 Assists). Kein Münchner Verteidiger kommt auch nur annähernd auf solch eine Punktequote in der heißesten Phase der Saison. Und auch seine Einstellung ist mehr als Playoff-würdig. Beispiel gefällig?
Ein wirkungsvoller Tanz
In Spiel 3 der Viertelfinalserie gegen Bremerhaven lieferte sich McKiernan ein kleines Tänzchen mit Pinguins-Stürmer Dominik Uher. Auf der Strafbank angekommen, heizte unsere Nummer 58 den Fans im ausverkauften Olympia-Eisstadion noch einmal so richtig ein. Scheinbar nicht nur den Fans, denn am Ende stand ein 7:1-Erfolg für die Red Bulls, der zweithöchste in der Playoff-Historie unseres Clubs.
Die besten Szenen von Ryan McKiernan aus der DEL-Saison 2022/23
// DEL - HIGHLIGHTS
Am Freitag (19:00 Uhr | LIVE in unserem Blog) starten McKiernan & Co. ins Halbfinale. Der Gegner steht zwar erst am Mittwochabend fest, doch ihr solltet euch jetzt schon euer Ticket sichern! Die Sitzplätze sind nämlich bereits ausverkauft. Bevor es aber auf der #Mission4Minga weitergeht, erlebt ihr McKiernan im großen Interview ganz privat.
Ryan, seit über acht Jahren verdienst du mit Eishockey deinen Lebensunterhalt. In dieser Zeit hast du viele Leute kennengelernt, doch wen würdest du zu deinen besten Freunden in der Eishockeywelt zählen?
McKiernan: „Puh, es ist eigentlich unmöglich, ein Ranking zu erstellen. In jeder Mannschaft gibt es zwei, drei Jungs, mit denen man sich am besten versteht. In Berlin waren es zum Beispiel Mathias Niederberger, Mark Zengerle und Austin Ortega. Mit Tegsy habe ich mir auswärts sogar ein Zimmer geteilt, das schweißt einen noch enger zusammen. Wenn man mit einer Mannschaft die Meisterschaft feiert, ist man sowieso ein ganzes Leben lang verbunden.“
Wie würden dich Mathias, Mark oder Austin als Menschen beschreiben?
„Als jemanden, der das Leben mit einer gewissen Leichtigkeit nimmt und gelegentlich auch mal ganz witzig sein kann. An Spieltagen sieht es aber anders aus, da bin ich extrem fokussiert.“
Wir haben etwas tiefer im Archiv gegraben und sind auf deinen Blog aus dem Jahr 2012 gestoßen. Da stand auch das Entertainment im Mittelpunkt…
„Okay, wow. Wie habt ihr den überhaupt gefunden? Ich hatte völlig vergessen, dass der existiert. Unfassbar. Der Blog ist für ein Projekt in einem IT-Kurs entstanden. Wir mussten jeweils einen Monat lang aktiv auf sozialen Medien wie Twitter sein und eben auch mal bloggen.“
Du hast an der McGill Universität in Montreal studiert, einer der renommiertesten in ganz Kanada.
„Das stimmt. Ich habe dort meinen Bachelor in Finanz- und Rechnungswesen gemacht. Mathe fand ich schon immer spannend und mit diesem Studiengang kann ich zukünftig in verschiedene Richtungen gehen. Wenn ich gewusst hätte, dass mir eine so lange Profikarriere bevorsteht, hätte ich mich vielleicht sogar für etwas wie Kinesiologie entschieden, um meinen Körper noch besser zu verstehen.“
Dein Gesicht ist an der McGill Universität gar nicht mal so unbekannt. Wie kommt das?
„In meinem zweiten Jahr habe ich mit den McGill Redmen die nationale Meisterschaft gefeiert. Das hat uns tatsächlich sogar in die Hall of Fame der Universität gebracht. Die Aufnahmezeremonie fand im vergangenen Oktober statt. Leider konnte ich nicht vor Ort sein, doch ich bin unfassbar stolz, ein Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein.“
Es gibt auch noch einige andere Berühmtheiten mit McGill-Vergangenheit…
„Ich weiß auf jeden Fall, dass der kanadische Premierminister Justin Trudeau, Schauspieler William Shatner (Captain Kirk in der Serie Raumschiff Enterprise) und Mike Babcock ihren Abschluss an der McGill gemacht haben. Babcock hat eine unglaubliche Trainerkarriere in der NHL hingelegt und auch regelmäßig vor wichtigen Spielen zu uns gesprochen.“
Du hast nicht nur auf dem Eis einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Ein charismatischer, erwachsener junger Mann und hervorragender Student“, meinte dein damaliger Coach Kelly Nobes. Die Auszeichnung mit der „Guy Lafleur Trophy“ bestätigt seine Aussage.
„Kelly war einfach überragend, nicht nur als Coach, sondern auch als Mentor. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und wollte das meiste aus den vier Jahren an der Universität machen. Ich habe alles gegeben, um jede Sekunde genießen zu können. Der Gewinn der ‚Guy Lafleur Trophy‘ war eine große Ehre für mich und hat mich riesig gefreut, denn es war die Anerkennung für die harte Arbeit auf dem Eis und im Klassenraum.“
Warst du dann immer in der ersten Reihe zu finden?
„Die erste Reihe war es nicht, aber ich saß schon relativ weit vorne, um mich auf die Vorlesungen konzentrieren zu können. Denn besonders in den Management-Kursen war der Wettbewerb groß. Es ging schlichtweg darum, besser als seine Kommilitonen zu sein. Solche Herausforderungen liebe ich.“
Wie warst du so als Student: Immer überpünktlich oder alles auf den letzten Drücker?
„Letzteres, ganz klar. Jeder McGill-Student kann bestimmt mindestens zehn Geschichten über Last-Minute-Abgaben erzählen. Wobei, wir reden hier eher von Sekunden. Dann sitzt du da mitten in der Nacht, drückst die Daumen und kannst nur noch hoffen, dass dein Dokument rechtzeitig hochgeladen ist. Es hat aber immer geklappt, deshalb gab es keinen Grund für einen Taktikwechsel.“
Dein Abschluss liegt inzwischen über acht Jahre zurück. Wie oft bist du seither dagewesen?
„Gar nicht mal so selten, denn die Universität ist nur etwa eine Stunde von Drummondville entfernt. Dort haben meine Verlobte Meredith und ich uns in den letzten Jahren ein Zuhause für den Sommer aufgebaut. Die Stadt hat eine besondere Bedeutung, denn ich habe mit den Voltigeurs meine erste Meisterschaft gefeiert und über Mitspieler Philippe Lefebvre Meredith kennengelernt.“
Inzwischen habt ihr einen gemeinsamen Sohn. Ist bei ihm auch schon die Hockey-DNA spürbar?
„James ist zwar erst etwas über ein Jahr alt, liebt es aber schon, mit seinem kleinen Schläger im Wohnzimmer zu spielen. Grundsätzlich überlasse ich ihm die Wahl, ob Rechts- oder Linksbiegung. Okay, vielleicht drücke ich ihm etwas häufiger den mit der rechten in die Hand (lacht).“
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